28. Bindungsangst und die “LAST” aus der Kindheit

Einleitung

Ein kleines Kind läuft mit seinem abgewetzten Teddybär allein eine staubige Straße entlang – kein Elternteil in Sicht, der die kleine Hand hält. Diese Szene steht sinnbildlich für die Last aus der Kindheit, die viele Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil unbemerkt mit sich tragen. Was außen wie frühere Eigenständigkeit wirkt – ein Kind, das „schon immer alleine klar kam“ – ist in Wahrheit oft ein Schutzmechanismus gegen wiederholte Enttäuschungen. In der Kindheit emotional im Stich gelassen, lernt ein Kind, seine Bedürfnisse und Gefühle zu verbergen, um sich vor erneutem Schmerz zu schützen. Diese unsichtbare Last begleitet es ins Erwachsenenleben und prägt seine Beziehungen bis heute.

Vermeidender Bindungsstil – Distanz als Schutzmechanismus

Der vermeidende Bindungsstil (auch unsicher-vermeidend genannt) beschreibt ein Beziehungsmuster, bei dem Nähe und Abhängigkeit unbewusst gemieden werden. Nach der Bindungstheorie von John Bowlby und Mary Ainsworth entwickeln Kinder dieses Muster, wenn ihre frühen Bezugspersonen nicht zuverlässig auf ihre emotionalen Bedürfnisse eingehen. Statt Kummer und Sehnsucht zu zeigen, ziehen sich diese Kinder zurück: Sie wirken erstaunlich unabhängig, ignorieren die Bezugsperson bei deren Rückkehr scheinbar teilnahmslos und beschäftigen sich allein. Innerlich haben sie gelernt, dass auf andere kein Verlass ist – „Meine Gefühle interessieren niemanden“. Fachleute vermuten, dass solche Kinder keine verlässlich liebevolle Bezugsperson hatten. Diese früh entwickelte Selbstständigkeit ist jedoch trügerisch: Sie dient dem Selbstschutz. Das Kind verinnerlicht den Glauben, dass seine Bedürfnisse zu viel sind und es ohnehin nicht wirklich geliebt werden kann. Als Erwachsene lassen Menschen mit vermeidendem Bindungsstil andere nur schwer an sich heran und verlassen sich lieber auf sich selbst. Distanz bedeutet Sicherheit – Nähe hingegen wird (oft unbewusst) mit der Gefahr von Verletzung gleichgesetzt.

Diese innere Logik ist kein bewusster Egoismus, sondern eine Überlebensstrategie der Seele. Man kann es sich vorstellen wie eine unsichtbare Burgmauer um das Herz: Was ferngehalten wird, kann einen nicht verletzen. Gleichzeitig bleibt hinter dieser Mauer eine tiefe, oft unerfüllte Sehnsucht bestehen. Denn auch vermeidend Gebundene sehnen sich nach Liebe und Zugehörigkeit, nur haben sie früh gelernt, diese Sehnsucht zu unterdrücken. Was bleibt, ist der Eindruck von „Harte Schale, weicher Kern“ – nach außen autonom und unverletzlich, im Inneren jedoch verletztes inneres Kind, das sich nach Geborgenheit sehnt.

Wunden aus der Kindheit: Wie entsteht Bindungsangst?

Kein Mensch wird mit Bindungsangst geboren. Ein unsicher-vermeidender Bindungsstil entwickelt sich meist als Antwort auf schmerzhafte Erfahrungen in der frühen Kindhei. Oft sind es wiederkehrende Situationen, in denen ein Kind mit seinen Gefühlen allein blieb oder Zurückweisung erfuhr. Diese frühen Verletzungen prägen das kindliche „innere Arbeitsmodell“ von Beziehungen – also die unbewussten Erwartungen, wie andere auf einen reagieren. Im Folgenden einige typische Kindheitsumstände, die wie versteckte Wunden einen vermeidenden Bindungsstil begünstigen können:

  1. Emotionale Vernachlässigung: Wächst ein Kind mit emotional unzugänglichen Eltern auf, fühlt es sich unsichtbar und nicht verstanden. Eltern, die kühl, abwesend oder mit den eigenen Problemen beschäftigt sind, reagieren kaum auf die Bedürfnisse des Kindes. Weint das Kind oder sucht Trost, erhält es vielleicht kein Mitgefühl – oder ihm wird sogar signalisiert, dass seine Gefühle lästig sind („Hör auf zu weinen!“). Die Botschaft, die ankommt: „Du darfst keine Schwäche zeigen, es ist niemand da, der dich auffängt.“ Aus Selbstschutz stellt das Kind seine Bedürfnisse zurück. Es lernt früh, allein klarzukommen und niemanden mehr mit seinen Gefühlen zu „belästigen“. Was als braves, unauffälliges Verhalten erscheint, ist in Wahrheit ein Ausdruck tiefster Einsamkeit. Studien zeigen, dass solche emotionale Vernachlässigung in der Kindheit häufig mit einem unsicheren (insbesondere ängstlich-vermeidenden) Bindungsstil im Erwachsenenalter einhergeht.

  2. Unberechenbare Zuwendung (Ambivalenz): Einige Kinder erleben ihre Eltern als launisch oder widersprüchlich in der Fürsorge. Mal werden sie mit Liebe überschüttet, dann wieder kalt zurückgewiesen. Diese Inkonsistenz erzeugt beim Kind enorme Verunsicherung. Es weiß nie, woran es ist: „Bin ich liebenswert – oder nicht?“ Während manche Kinder in so einer Situation klammernd und ängstlich reagieren, entwickeln andere aus Verzweiflung eine abwartende Distanz. Sie ziehen sich zurück, um die verwirrenden Wechselbäder der Gefühle nicht mehr so stark spüren zu müssen. Wenn Zuwendung zur unsicheren Glückssache wird, baut das Kind eine Mauer: Lieber gar nicht erst brauchen, was jederzeit entzogen werden könnte. Die Bezugsperson wird – so paradox es klingt – gleichzeitig geliebt und misstraut. Diese Form der frühkindlichen Verunsicherung hinterlässt tiefe Spuren im Selbstwertgefühl des Kindes.

  3. Überforderte oder abgelenkte Eltern: Manchmal liegt das Problem nicht in böser Absicht, sondern in der Überforderung der Eltern. Eltern können aufgrund von eigenen Belastungen (psychische Erkrankungen, finanzielle Sorgen, Partnerschaftskonflikte etc.) emotional nicht präsent sein. Das Kind spürt instinktiv: „Meine Eltern haben keine Kraft für meine Gefühle.“ Aus Loyalität und Angst, zusätzlich zur Last zu werden, versucht das Kind „funktionieren“ zu müssen. Vielleicht übernimmt es früh Verantwortung, passt sich an und zeigt seine Bedürfnisse nicht mehr, um den gestressten Eltern keine Mühe zu machen. Nach außen wirkt es reif und unanhänglich, doch innerlich verkümmert ein Teil seiner kindlichen Unbeschwertheit. Das Kind lernt: „Ich darf niemandem zur Last fallen – am besten brauche ich gar nichts.“ Diese selbsterzwungene Unabhängigkeit ist eine stille Form der Vernachlässigung. Sie kann als Entwicklungstrauma verstanden werden – ein in frühen Jahren erworbenes Muster, das die Fähigkeit zu vertrauen und Bindung einzugehen nachhaltig beeinflusst.

  4. Aktive Ablehnung und Kritik: Die wohl deutlichste Wurzel eines vermeidenden Bindungsstils ist direkte Zurückweisung. Wird ein Kind für sein Bedürfnis nach Nähe bestraft oder lächerlich gemacht, friert es innerlich ein. Beispiel: Ein kleines Mädchen sucht nach einem Albtraum Trost bei der Mutter, doch diese schiebt es verärgert weg: „Stell dich nicht so an!“ oder ein Junge möchte weinend zum Vater, aber der verzieht genervt das Gesicht. Solche Erfahrungen vermitteln: „Deine Gefühle sind falsch oder unerwünscht.“ Aus tiefem Schmerz wird Selbstschutz durch Gefühllosigkeit. Das Kind zeigt nach außen keine Verletzlichkeit mehr, um ähnliche Demütigungen zu vermeiden. Es entwickelt eine harte Schale und meidet fortan Situationen, in denen es abgelehnt werden könnte. Die falsche Überzeugung, niemals gut genug zu sein, setzt sich im Innersten fest – eine Last, die das Selbstwertgefühl schwächt und intime Beziehungen später erschwert. Viele Bindungsängstliche tragen im Kern die Angst, für ihr Gegenüber nie genügen zu können, und ziehen sich schon präventiv zurück, bevor diese alte Wunde erneut aufbrechen könnte.

All diese Kindheitserfahrungen – ob subtil oder offensichtlich – sind tiefe emotionale Verletzungen, die sich im kindlichen Nervensystem eingraben. Sie gelten in der Psychologie als Formen von Bindungstrauma oder Entwicklungstrauma. Das kindliche Gehirn passt sich an dauernden emotionalen Stress an, indem es z.B. Gefühle abdämpft oder eine ständige Alarmbereitschaft entwickelt. „Ein Trauma kann sich tief im Nervensystem verankern und unser Verhalten, unsere Wahrnehmung und unsere Bindungsmuster beeinflussen,“ erklärt ein Fachbeitrag über Entwicklungstrauma. Genau das passiert hier: Das Kind entwickelt unbewusste Schutzmuster, die zwar kurzfristig helfen zu überleben – langfristig jedoch zur unsichtbaren Last werden, die es ins Erwachsenenalter mitnimmt.

Schutz und Sehnsucht – Das innere Erleben eines Bindungsängstlichen

Jemand, der mit diesen Kindheitswunden aufwächst, wirkt als Erwachsener oft kontrolliert, kühl und auf Abstand bedacht. Doch was spielt sich innerlich in einem Menschen mit vermeidendem Bindungsstil ab? Meist herrscht ein Konflikt zwischen Nähebedürfnis und Angst. Tief im Inneren gibt es natürlich den Wunsch nach Verbundenheit – doch ebenso sofort die Alarmglocke: „Vorsicht, lass dich nicht ein – du könntest verletzt werden!“

Kommt jemand emotional näher, reagieren Bindungsängstliche oft mit Stress und Überforderung. Sie spüren eine innere Bremse, als würde plötzlich ein Alarm schrillen. Häufig beschreiben Betroffene, dass sie in allzu vertrauten Momenten regelrecht „abschalten“: Sie fühlen sich dann benommen oder wie taub, bekommen kaum mit, was der Partner sagt, oder fühlen plötzlich gar nichts mehr. Das ist kein Zufall, sondern ein erlernter Reflex – eine Art Gefühls-Notabschaltung, wenn es zu nah wird. Dahinter steckt die Angst, von der Intensität der eigenen Emotionen überwältigt zu werden. Nähe und Intimität können alte Ängste triggern: die Angst vor Vereinnahmung, vor Kontrollverlust, vor dem erneuten Verletztwerden.

Emotionaler Rückzug ist so zur vertrauten Schutzstrategie geworden. Viele Bindungsängstliche errichten unbewusst eine Mauer aus Distanz, hinter der sie sich sicher fühlen. Wenn Konflikte oder klärende Gespräche anstehen, reagieren sie mit Schweigen, Ausweichen oder Rückzug – nicht aus Bosheit, sondern weil ihr Nervensystem auf Flucht schaltet. Sie haben nie gelernt, im Sturm der Gefühle stehenzubleiben und darauf zu vertrauen, gehalten zu werden. Stattdessen entsteht bei zu viel Nähe oft ein Fluchtreflex: Herzklopfen, innere Unruhe, der Drang wegzulaufen oder die Beziehung infrage zu stellen. Nach außen wirken sie dann kühl oder desinteressiert, innerlich tobt jedoch ein Angstkarussell: Gedanken wie „Ich werde sowieso verlassen“, „Ich darf mich nicht abhängig machen“ oder „Ich verdiene keine Liebe“ ziehen vorbei. Dieser negative innere Monolog verstärkt die Distanzierung weiter.

Auch das Ausdrücken von Gefühlen fällt vielen vermeidend Gebundenen schwer. Kein Wunder – sie haben es nie üben dürfen. Als Kind hat niemand ihnen gezeigt, wie man Emotionen gesund kommuniziert; oft wurden ihre Gefühle ja ignoriert oder bestraft. So fühlen sie sich heute bei tieferen Gesprächen häufig überfordert. Sie wirken nicht greifbar, teilen wenig von ihrer Innenwelt mit und „lassen niemand an sich ran“. Im Alltag kann das bedeuten, dass ein bindungsängstlicher Mensch z.B. Probleme lieber mit sich allein ausmacht, Zuneigung durch Taten statt Worte zeigt oder bei Streit auf Tauchstation geht. Verletzlichkeit zu zeigen löst Panik aus – also zeigen sie lieber gar nichts. Die Folge ist oft eine gewisse emotionale Taubheit: Man hält andere und sich selbst auf Abstand zu den wirklich schmerzhaften Gefühlen. Tief drinnen fühlen sich viele Betroffene jedoch einsam und zerrissen: Einerseits wünschen sie sich Nähe, andererseits erscheint genau diese unerträglich bedrohlich.

Wichtig ist zu verstehen: Diese Verhaltensweisen sind kein bewusster Vorsatz, niemandem wehzutun. Es sind automatische Reaktionen, die ihren Ursprung in der Kindheit haben. Das innere Kind in ihnen hat gelernt: Gefühle zeigen bringt Gefahr. Diese alte „Wahrheit“ wird im Erwachsenenleben nicht mehr hinterfragt, sondern unbewusst abgespult. Erst wenn sich ein Bindungsängstlicher seiner Vergangenheit stellt und erkennt, woher seine Reflexe kommen, kann er nach und nach neue Erfahrungen zulassen – nämlich, dass Nähe auch sicher und schön sein kann.

Die Perspektive der Partner:innen – Zwischen Liebe, Frust und Verständnis

Während der Mensch mit Bindungsangst innerlich ums Überleben kämpft, fragt sich sein Gegenüber oft verzweifelt: „Liegt es an mir? Warum lässt du mich nicht an dich heran?“ Für Partner:innen (oder Ex-Partner:innen) von vermeidend gebundenen Menschen ist die emotionale Distanz eine enorme Herausforderung. Sie spüren die Zurückhaltung, die Stimmungsschwankungen, den plötzlichen Rückzug – und beziehen das verständlicherweise schnell auf sich selbst. Viele Partner von Bindungsängstlichen fühlen sich alleingelassen, abgelehnt oder verunsichert. Sie lieben einen Menschen, der mal Nähe zulässt und dann wieder auf Distanz geht. Dieses Hin und Her kann schmerzhaft sein: Man fühlt sich einmalig und wichtig, um kurz darauf das Gefühl zu bekommen, unwichtig oder „zu viel“ zu sein.

Wissen die Partner nichts von den Hintergründen, suchen sie den Fehler oft bei sich: „Ich habe wohl etwas falsch gemacht“, „Ich genüge ihm/ihr nicht“. Das Selbstwertgefühl der Partner:innen kann unter diesem Muster stark leiden. Manche reagieren, indem sie noch mehr klammern oder ständig Bestätigung suchen – was den Bindungsängstlichen allerdings weiter in die Enge treibt. Andere ziehen sich selbst frustriert zurück, was die Kluft zwischen beiden vergrößert. So entstehen leicht Teufelskreise aus Misstrauen und Verletzung auf beiden Seiten.

Hier hilft nur eins: Verständnis für die tieferen Ursachen. Wenn Partner:innen erkennen, dass die Distanz kein bewusstes Ablehnen ihrer Person ist, sondern ein in der Kindheit erlerntes Schutzmuster, kann das enorm entlasten. Statt sich alles persönlich anzunehmen, können sie beginnen zu sehen: Der geliebte Mensch reagiert gerade aus Angst, nicht weil ich unwichtig bin. Diese Perspektivewechsel schafft Raum für Mitgefühl – für beide Seiten.

Natürlich heißt Verständnis nicht, dass man verletzendes Verhalten einfach entschuldigt. Aber es ermöglicht, gemeinsam neue Wege zu finden, ohne Vorwürfe. Partner:innen können lernen, Geduld zu üben und behutsam Sicherheit zu geben, wo früher Misstrauen war. Etwa indem sie stabile Präsenz zeigen, ohne zu drängen: „Ich bin da, wenn du bereit bist zu sprechen“. Kleine Gesten von Verlässlichkeit und Akzeptanz senden das Signal: „Du darfst Zeit brauchen – ich bleibe an deiner Seite.“ Gleichzeitig dürfen auch die Partner:innen ihre eigenen Grenzen wahren und für sich sorgen, denn der Umgang mit einem bindungsängstlichen Menschen kann kräftezehrend sein. Ein offenes Gespräch über Gefühle und Bedürfnisse – eventuell mit externer Unterstützung durch Therapie – kann helfen, Missverständnisse abzubauen. Wichtig ist, dass keiner dem anderen Schuld zuweist für die Dynamik. Weder sollte der Bindungsängstliche sich schämen für seine Vergangenheit, noch der Partner sich schuldig fühlen für die Rückzüge des Anderen. Beide sind Betroffene eines Musters, das seinen Ursprung vor ihrer Zeit hat.

Mit diesem geteilten Verständnis kann nach und nach Vertrauen wachsen. Der Bindungsängstliche erlebt vielleicht zum ersten Mal, dass jemand trotz seiner Mauern bleibt und ihn annimmt. Die Partnerin erkennt, dass hinter dem Rückzug kein Mangel an Liebe steckt, sondern Angst. So entsteht die Grundlage, auf der alte Wunden heilen können: durch Geduld, verlässliche Liebe und das langsame Entlarven der kindlichen Ängste als nicht mehr wahr.

Fazit: Die Last erkennen – und gemeinsam ablegen

Die „Last aus der Kindheit“ eines vermeidenden Bindungsstils besteht aus unsichtbaren Narben: Erlernte Distanz, Misstrauen und die Angst vor Nähe sind das Ergebnis früher Verletzungen. Was als Kind zum Überleben diente – das Abkapseln der Gefühle – wird im Erwachsenenleben zum Hindernis für erfüllte Beziehungen. Doch diese Last muss niemand auf ewig schleppen. Indem wir ihre Ursachen verstehen, entwickeln wir Mitgefühl: Mit uns selbst und mit unseren Partner:innen. Der vermeidende Part begreift, dass sein Rückzug von einst verständlich war, heute aber nicht mehr schützen muss. Die Partnerin erkennt, dass die scheinbare Kälte kein Mangel an Liebe ist, sondern ein alter Schutzpanzer.

Am Ende geht es um Selbstverständnis und Mitgefühl als Schlüssel: Wer die prägenden Erfahrungen der Kindheit erkennt, kann beginnen, sich davon zu befreien. Schritt für Schritt dürfen die Mauern fallen – manchmal mithilfe einer Therapie, immer aber durch neue, heilsame Beziehungserfahrungen. So wird aus der schweren Last allmählich ein Gepäck, das man gemeinsam tragen und schließlich ablegen kann. Die Kernbotschaft lautet: Hinter jedem vermeidenden Verhalten steckt ein verletztes Kind, das einst nicht anders konnte. Wenn wir lernen, dieses Kind zu verstehen und zu trösten, verliert die Vergangenheit an Macht. Nähe, Vertrauen und Liebe werden wieder möglich – und die Schatten der Kindheit dürfen endlich weichen.

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27. Erfolgsgeschichte: Marco – Wie ein vermeidender Mann lernte, Nähe zuzulassen